Ein Omega kommt selten alleine

Während sich so mancher immer noch vor Fett fürchtet, ist dieses zugleich auch längst in die Oberliga der Anti-Aging-Better-Life-Substanzen aufgestiegen. Neben Antioxidantien, Spurenelementen und seltenen Pflanzenextrakten sind es die mehrfach ungesättigten „längerkettigen“ Fettsäuren, die in dem Ruf stehen, wahre Wunder wirken zu können. Sie sollen gegen bestimmte Krebsarten, Arteriosklerose, Immunschwäche, Bluthochdruck, Diabetes, Arthritis, Alterserscheinungen und viele andere Zivilisationskrankheiten helfen.

Doppelgänger. Stars wie die „Omega-3-Fettsäure” haben es durch mediale Omnipräsenz zu großer Popularität gebracht, und wenn von „Omega-6-Säure“ die Rede ist, kann das daher auch nur gut sein – denn das klingt ja ganz ähnlich. Das ist jedoch nicht einmal die halbe Wahrheit, sondern mitunter das Gegenteil. Denn um segensreich wirken zu können, müssen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren zueinander im Verhältnis von 1:5 oder weniger stehen. Die Realität sieht jedoch anders aus: Bis zu 1:20 lautet die Formel in unserer westlichen Ernährung.

Tierisch gut. Und schuld daran sind manchmal auch die Dinge, die eigentlich im Ruf stehen, besonders gesund zu sein. Denn Pflanzenöle etwa (auch die kaltgepressten) weisen hier oft ein ausgesprochen ungünstiges Verhältnis auf. Sonnenblumenöl etwa 1:125, Maiskeimöl 1:60. Und Diätmargarine immer noch 1:18.

Dagegen liegen hier tierische Fette wie Butter (1:2,8) oder Rinderfett (1:6) deutlich besser. Und stand das betreffende Rind vorwiegend auf der Weide, steigt der Anteil an Omega-3-Fettsäuren so stark, dass ein Verhältnis von 1:1,5 und mehr möglich wird. Ein Wert, der übrigens sogar bei Schweinefleisch durch spezielle Fütterung erreicht werden kann.

Quelle: GrillZeit 03/2008

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