Haltungssysteme für Schafe

Stallhaltung:

Das Gesetz schreibt eine minimale Bodenfläche im Stall je Schaf vor:

KategorieGruppenbuchtEinzelbucht
Mutterschaf ohne Lamm 0,80 m2/Tier 1,20 m2/Tier
Mutterschaf mit 1 Lamm 1,20 m2/Tier 2,00 m2/Tier
Mutterschaf mit mehr als 1 Lamm     1,50 m2/Tier 2,30 m2/Tier
Lämmer, Jungschafe bis 6 Monate 0,50 m2/Tier ---
Jungschafe über 6 bis 12 Monate 0,60 m2/Tier ---
Widder 1,50 m2/Tier 3,00 m2/Tier

Anforderungen an den Stall:

  • Grundsätzlich sind die Anforderungen von Schafen an den Stall gering
  • Geringe Kosten durch die Nutzung von Altgebäuden oder einfachen Kaltställen
  • Tiere brauchen einen hohen Bewegungsspielraum und ausreichend Futter- und Tränkeplätze 

Häufigstes Haltungssystem:
Tiefstreusystem

Haltung von Schafen auf perforierten Böden:
Hat sich in der Praxis nicht durchgesetzt
Zu hohe Investitionskosten

Die Haltung in Buchten mit durchgehend perforierten Böden ist in Österreich verboten.

Haltung in Einzelbuchten:
Tiere in Einzelbuchtenhaltung müssen Sichtkontakt zu anderen Tieren haben.

Einzelbuchtenhaltung muss durch Weidegang oder Auslauf an mindestens 90 Tagen unterbrochen sein.

Die Haltung von Lämmern und Jungschafen in Einzelbuchten ist nicht erlaubt.

Ganzjährige Stallhaltung:
Ermöglicht eine intensive Lammfleischproduktion

Für Gebiete geeignet, wo Futterflächen und Stallraum in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, um mit großen Tierbeständen positiv wirtschaften zu können.

Weidehaltung:

Während der Vegetationszeit ist die Haltung von Schafen auf der Weide die natürlichste Form der Haltung. 

Unterscheidung in

  • Standweide
  • Umtriebsweide
  • Koppelhaltung

Standweide:
Den Tieren steht über die gesamte Vegetationsdauer eine Fläche zur Verfügung, auf der sie sich frei bewegen können. Übliche Weideform bei der Almhaltung in den alpinen Regionen.

Der Arbeitsaufwand ist gering und auch die Kosten für eine feste Umzäunung und Instandhaltung sind überschaubar.

Nachteile:

  • Futterüberhang im Frühjahr, Mai und Juni
  • Schwierigere Weidepflegemöglichkeiten und Heuernten
  • Höherer Parasitendruck

Umtriebsweide:
Die Schafe beweiden nacheinander mehrere Teilflächen.
Diese Teilflächen sind so groß zu wählen, dass die Tiere bis zu einer Woche zu fressen haben. Danach wird dieser Teil der Wiese geschont.

Vorteile:

  • Dem Parasitendruck wird vorgebeugt.
  • Teilflächen können für die Heuernte verwendet werden.

 Nachteil:

  • Der Arbeitsaufwand ist höher als bei der Standweide.

Portionsweiden:
Den Tieren wird in kurzen Abständen eine neue Weidefläche im Sinne von (Tages-) Portionen angeboten.

Vorteil:

  • Höchster Futterertrag pro Hektar

Nachteil:

  • Sehr arbeitsintensiv
Hütehaltung:

Die Hütehaltung ist eine spezielle Form der Weidehaltung. Die Schafherde muss dabei so gelenkt werden, dass

  • sich die Tiere zweimal am Tag satt fressen können
  • die Tiere um die Mittagszeit eine Ruhepause erhalten
  • der Verkehr nicht behindert wird
  • es zu keinem unerwünschten Verbiss von angrenzenden Kulturpflanzen kommt.

Vorteil:

  • Niedrige Futterkosten

Nachteil:

  • Lohnkosten sind aufgrund der ganztägigen Betreuung sehr hoch

Die Hütehaltung spielt in der heutigen Zeit nur noch eine untergeordnete Rolle.

Quelle: DFS

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