Artgemäße Haltungsumwelt für Schweine

Die verschiedenen Verhaltensweisen von Schweinen müssen an verschiedenen Orten ausgeführt werden können.

Folgende Bereiche müssen vorhanden sein:

  • Verhaltensgerechte Fressplätze
  • Abgesonderte Kotplatzbereiche
  • Liegebereiche mit der Möglichkeit zur Schlafplatzgestaltung
  • Einrichtungen zur Körperpflege
  • Abferkelbereiche

Schweine müssen auf verschiedene Umweltsituationen reagieren können.

  • Sie brauchen vielfältige und wechselhafte Reizangebote
  • Ein ständiger Zugang eines Auslaufes ins Freie ist zweckmäßig

Schweine müssen auf ihre Umgebung einwirken und diese verändern können.

  • Die Futtersuche ist mit einer Erkundung verbunden
  • Die Tiere suchen sich einen Liegeplatz und möchten ihn gestalten

Die Haltungssysteme müssen mit funktionsgerechter Einstreu ausgestattet werden.

Das Aufbauen und Pflegen von arttypischen, sozialen Beziehungen soll in den Haltungssystemen möglich sein.

Die Fähigkeiten zur Aufrechterhaltung der Homöostase (Gleichgewichtslage zwischen Organismus und Umwelt) muss gegeben sein.

  • Hohes Maß an Wahl- und Gestaltungsfreiheit ist erforderlich
Gestaltung eines artgerechten Haltungssystems 

Funktionskreis des Verhaltens

Typische Merkmale für Schweine

Konsequenz für eine artgerechte Haltung

Lebensraum Wald

Deckung, Fressplätze, Ruheplätze, Scheuerbäume, Suhlen

Trennung verschiedener Funktionsbereiche

Tagesperiodik

Tagaktive Tiere, zweiphasige Aktivität

Tageslicht, zweimaliges Füttern

Sozialverhalten

Mutterfamiliengruppen, kleine Gruppen, differenziertes Sozialverhalten

Gruppenhaltung, ausreichend Platz

Mutter-Kind-Verhalten

Isolation zum Abferkeln, Bau eines Wurfnestes

Freies Abferkeln, Nestbaumaterialien

Sexualverhalten

Ausgeprägtes Paarungsverhalten

Natursprung

Erkundungsverhalten

Ausgeprägte Umgebungserkundung, Einsetzen des Rüssels

Reichhaltige Umgebung

Fortbewegung

Bewegungsaktive Tiere

Auslaufmöglichkeit

Nahrungsaufnahme

Allesfresser, ausgeprägte Nahrungssuche, Nahrungskonkurrenz

Vielseitige Ration, Angebot von Grundfutter, Fressplatzabtrennung

Ausscheidung

Strikte Trennung von Liege- und Kotbereich

Getrennte Liege- und Kotbereiche

Komfortverhalten

Scheuern, Suhlen

Scheuerpfähle und Suhle

Ausruhverhalten

Geschützte Lage

Geschlossene Wände


Quelle: DFS


Information

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