Groß und klein

Die Vorteile der großen Kaliber liegen dabei auf der Hand: XL-Würstel sind, was ihre „Standfestigkeit“ am Grill betrifft, aufgrund der größeren Brätmasse deutlich stabiler als die Normalo-Wurst, platzen nicht so schnell auf und halten die Wärme länger. Optisch macht sich das dadurch bemerkbar, dass die Haut appetitlich prall bleibt, während ein dünnes Kaliber bekanntermaßen schnell zum Runzeln neigt. Aufgrund ihrer beachtlichen Größe von 180 bis 250 Gramm pro Stück – je nach Hersteller – sind sie auch zum Teilen prädestiniert. Oder aber für den großen Einzel-Appetit.

Von der Zubereitung her ist zu beachten, dass die Kingsize-Würste gut die doppelte Zeit zum Braten benötigen als Würstel in gewohnter Größe und dass sie nicht zu viel Hitze abbekommen sollten. Denn so sind sie zwar außen schon schön knusprig, innen bestenfalls lauwarm – besonders dann, wenn sie direkt aus dem Kühlschrank auf dem Rost landen. Durchgegart müssen all diese Würste in der Regel zwar nicht mehr werden (denn dies wird bereits produktionsseitig erledigt), aber sie schmecken einfach besser und saftiger, wenn auch die „Kerntemperatur“ stimmt. Also eher den Turbo etwas herunterfahren und langsam bei mittlerer Hitze Farbe nehmen lassen.  

Austro-Trend. Produzenten wie Messner, Radatz, Landhof und die Rewe mit ihrer Fleischmarke Hofstädter haben diesen Trend zum Riesenwuchs der Wurst auf dem österreichischen Markt nicht nur längst erkannt, sondern letztlich in großem Maße sogar mitgestaltet. Unisono verwenden die Genannten für ihre Krainer, Käsekrainer, Berner-Würstel, Bratwürstel, Burenwürstel und Grillschnecken im individuell benannten Jumbo-, XL- oder XXL-Format ausschließlich Rohstoffe aus Österreich, selbst der Käse in den XL-Käsekrainern stammt aus bester heimischer Heumilch.  

Klein, aber fein. Auch bei den Minis findet sich im Kühlregal eine munter wachsende Vielzahl an Varianten. Die Würstelzwerge erfreuen sich nämlich ebenfalls rapide wachsender Beliebtheit – bei den Kindern sowieso, aber auch bei allen anderen Altersgruppen, die den Vorzug des „Fingerfoods“ zu schätzen wissen. Einmal abgesehen von den Mini-Frankfurtern, oft auch als Teewürstel im eleganten Damen-Format tituliert, gibt es die kleinen Kaliber beispielsweise als Mini-Käsekrainer, Mini-Berner, Mini-Putenberner, Mini-Schinkenberner, Mini-Bratwürstel und ganz neu als Mini-Grillkäsesticks mit Speck umwickelt. Die Bratwürstel respektive die Grillwürstel gibt es auch als Mini-Spieße.

Diese kleinen Feinen sind jedenfalls eine echte Abwechslung für jedes Grillfest und vor allem bestens geeignet, als saloppe „Starter“ den ersten Hunger zu stillen, um die Wartezeit auf die Steaks oder den großen Braten zu verkürzen. Oder aber, um in ihrer praktischen Vielfalt gleich die ganze Party zu bestreiten. Für die Zubereitung gilt natürlich genau das Gegenteil wie für die XL-Fraktion: Also lieber kürzer und heißer grillen, denn bei langer Verweildauer am Rost wird die Mumifizierung gefördert. Da die Minis aber blitzschnell fertig sind, werden sie in der Regel ohnehin nach dem aktuellen Bedarf geröstet.

Quelle: GrillZeit 02/2012

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