Grillen mit Kalbfleisch

Wenn in Österreich gegrillt wird, liegen ja gerne Würstel auf dem Rost. An zweiter Stelle der Brutzel-Hitliste stehen Schweinskotelettes und Spareribs, erst mit Abstand folgt das oft zitierte Steak. Ausgesprochen selten auf dem Grill zu sehen ist dagegen Kalbfleisch.
Sehr schade eigentlich, denn dieses zarte Fleisch eignet sich ganz hervorragend für die Zubereitung über der Glut, die ihm ein sehr spezielles und delikates Aroma verleiht. Auch ernährungsphysiologisch besticht die Verbindung des hochwertigen, kalorienarmen Fleisches mit der fettlosen, gesunden Zubereitung am Grill. Die außerdem auch noch schnell und ganz einfach ist – wenn man nur weiß wie.

Auf den Punkt. So vertragen sich etwa bestimmte Aromen besonders gut mit Kalbfleisch, wenn es kurz gegrillt wird. Olivenöl, Zitrone, Salz, Pfeffer und viel frischer Thymian und/oder Salbei sind beispielsweise eine Kombination, die genial harmoniert, wenn es um das Kurzbraten geht. Das Fleisch wird damit nur eine Stunde vor dem Grillen mariniert – das reicht.

Gegrillt wir das Fleisch dann knusprig, aber nicht zu lange. Denn zu lange gegrilltes Kalbfleisch wird fest und trocken, ein rosa Kern hingegen sorgt für den richtigen Geschmack und den zarten Biss. Fertig ist Ihr Kalbssteak am Grill übrigens dann, wenn nach dem einmaligen Wenden klarer Saft aus den Poren der Oberfläche tritt. Jetzt wickeln Sie das Fleisch noch für ein paar Minuten in Alufolie, damit sich der Saft im Fleisch gleichmäßig verteilt.

Große Pläne. Aber nicht nur für die schnelle Küche im Freien eignet sich Kalbfleisch ausgezeichnet, sondern auch für einen ganzen Braten vom Grill, der für die gesamte Familie reicht. So ein schöner Kalbsbraten ist ja schon an sich eine feine Sache, doch ein solcher vom Rost noch einmal eine echte Steigerung des Genusses. Denn die trockene Hitze unter dem Deckel des Grillers sowie die rauchigen Aromen der Holzkohlebriketts machen aus einer Kalbsstelze, einer gefüllten Kalbsbrust oder einer mageren Kalbsschulter eine ganz besondere Spezialität.

Quelle: GrillZeit 02/2008


Information

Kalbfleisch ist nicht Kalbfleisch:
Das heimische Kalbfleisch-Angebot bietet dem Liebhaber Wahlmöglichkeiten. Einerseits gibt es das zartrosa Fleisch von schwereren Kälbern, die auch mit Heu und Getreide gefüttert wurden. Andererseits gilt das helle Fleisch von Milchkälbern als besonders exklusive Spezialität. Wichtig ist jedenfalls die rechtzeitige Vorbestellung beim Fleischer oder auch dem Abteilungsleiter in Ihrem Supermarkt. Dieser ist auch sicher gerne bereit, das Fleisch für Ihr Grillfest herzurichten. Also etwa aus der Schulter einen Braten zu schnüren oder die Brust zu füllen.

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