Fleisch für spezifische Personengruppen

Fleisch als Grundnahrungsmittel mit hoher Nährstoffdichte und vielen lebensnotwendigen Inhaltsstoffen ist ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.

Babys und Kleinkinder 

  • Babys ab dem 7. Lebensmonat:
    Täglich kleine Fleischmahlzeiten füttern (20 g bis 40 g mageres Fleisch)

    • stellt  eine ausreichende Versorgung mit Eisen sicher

  • Rein vegetarische Kleinkindernährung

    • den Kindern fehlen wichtige Vitalstoffe für den Aufbau und das Wachstum

Kinder und Jugendliche

  • Kinder befinden sich im Wachstum

    • sie haben einen besonders hohen Eiweißbedarf

  • Proteine sind eine der wichtigsten Bausubstanzen der Zellen

    • hochwertige Eiweißquellen: Milch, Eier und Fleisch

      • die Proteine aus diesen tierischen Produkten haben eine besonders hohe biologische Wertigkeit 

  • Jedes dritte Schulkind in Österreich ist mit Eisen unterversorgt.

    • Mangelerscheinungen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Blässe

  • Fleisch ist ein wichtiges Nahrungsmittel, das Eisen in einer biologisch leicht verwertbaren Form liefert. Durch die Kombination mit Vitamin C-hältigem Gemüse wird die Aufnahme von Eisen aus Fleisch noch erhöht.
  • Kinder benötigen größere Mengen Selen.
  • Fleisch ist eine hochwertige Selenquelle, da das Mineral aus Fleisch vom Körper sehr leicht aufgenommen werden kann.
  • Ein hervorragender Selenlieferant ist Schweinefleisch. 
  • Eine kleine Portion Fleisch (100 g) deckt zugleich einen wesentlichen Teil des Bedarfs an Zink und Vitamin B1 von Jugendlichen.

Frauen

  • Frauen haben generell einen höheren Eisenbedarf als Männer.
  • Frauen essen im Durchschnitt jedoch weniger Fleisch

    • Gefahr einer Unterversorgung

  • Extrem erhöht ist der Eisenbedarf bei

    • Schwangeren: doppelt so hoher Eisenbedarf
    • Frauen in der Stillzeit: Eisenbedarf ist um ein Drittel erhöht 

  • Schwangere haben erhöhten Bedarf an

    • Vitaminen der B-Gruppe
    • Eisen
    • Zink
    • Phosphor
    • Selen
    • Proteine  

Die Ernährung der Mutter hat große Bedeutung für die Entwicklung des Kindes.  

Auf Leber sollten Schwangere verzichten, da eine zu hohe Konzentration von Vitamin A im Extremfall zu einer Schädigung des Fötus führen kann.  

Ältere Menschen  

Mit zunehmendem Alter:

  • Fettstoffwechselstörungen
  • Diabetes mellitus
  • verminderte Verdauungsleistung
  • Übergewicht
  • Mangel der Vitamin B-Gruppe
    (schützende Substanzen vor Herz-Kreislauferkrankungen)

    • Mageres Fleisch mit seinem hohen Gehalt an Vitamin B12 und seiner hohen Nährstoffdichte, das schonend zubereitet wird, und magere Wurstsorten sind hier ideale Nahrungsmittel.

Sportler

  • Nahrungsergänzungen:

    • Eiweißpräparate für den Muskelaufbau
    • Vitamin- und Mineralstoffpräparate
    • isotonische Getränke
    • Carnitin, das die Ausdauerleistung verbessern soll

  • bei einer ausgewogenen Ernährung, die auf die speziellen Bedürfnisse von körperlich aktiven Menschen Rücksicht nimmt, nicht erforderlich
  • Optimale und ausreichende Ernährung:

    • kohlenhydratreiche und fettkontrollierte Mischkost
    • reich an Vitaminen und Mineralstoffen

  • Aufbau der Muskulatur:

    • Training
    • entsprechende Eiweißzufuhr
      0,8 bis 1,2 g Eiweiß pro kg Körpergewicht gilt als ausreichende Menge für durchschnittlich sportlich Aktive

      • wird in unseren Breiten bereits mit der normalen Nahrung konsumiert
      • Zusätzliche Eiweißpräparate: werden nicht zum Muskelaufbau verwendet, sondern belasten den Stoffwechsel, besonders die Nieren 

  • Ebenfalls wichtige Mineralstoffe für den Muskelaufbau:

    • Eisen und Zink
      Beide liegen im Fleisch in leicht verwertbarer Form vor
    • Eine angepasste Zinkzufuhr:

      • Stabilisiert den Testosteronspiegel
      • verbesserte Verarbeitung von Trainingsreizen (Stress!)

  • Muskeln haben viele Vorteile für den Stoffwechsel und gewährleisten eine verbesserte Glukose- und Fettverbrennung.
  • Erhöhter Bedarf an Magnesium bei Sportlern

    • für das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven
    • in Fleisch, Getreide, grünem Gemüse und Hülsenfrüchten in größeren Mengen enthalten

      • Der Tagesbedarf von ca. 300 mg lässt sich leicht aus der Nahrung decken. 

  • Nahrungsergänzung Carnitin:

    • Wirkt sich positiv auf die sportliche Ausdauerleistung aus
    • Unter Wissenschaftlern sehr umstritten Studien belegen, dass die zusätzliche Aufnahme von L-Carnitin durch künstliche Präparate eher dazu führt, dass die körpereigene Produktion von L-Carnitin gedrosselt oder sogar ganz eingestellt wird. 

Vegetarier  

Ursprünglich war Vegetarismus Teil einer Weltanschauung mit dem Grundsatz, Produkte getöteter Tiere zu meiden. Heute gibt es drei Formen des Vegetarismus:

  • Veganer:
    Ernähren sich ausschließlich von pflanzlichen Lebensmitteln, manche lehnen auch Honig ab.
  • Laktovegetarier:
    Ergänzung der pflanzlichen Nahrung durch Milch und Milchprodukte.
  • Ovo-Lakto-Vegetarier:
    Zusätzlich zur Kost der Laktovegetarier werden auch Eier gegessen.

Vegetarier müssen über ein umfangreiches Wissen zum Thema Ernährung verfügen, um Fehl- und Mangelernährung zu vermeiden. 

  • Bei veganer Kost lassen sich Mangelerscheinungen nicht vermeiden.

    • Für Babys, Kinder und Jugendliche ist vegane Kost ungeeignet:

      • der Organismus befindet sich im Aufbau
      • hat einen entsprechend erhöhten Bedarf an Nährstoffen
      • besonders kritisch: die Versorgung mit Vitamin B12, das nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt und für die Blutbildung und den Stoffwechsel lebenswichtig ist.

  • Speziell für junge Menschen im Wachstum zählt Fleisch jedoch aufgrund der hohen Nährstoffdichte und der guten biologischen Verwertbarkeit von Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen zu den wertvollen Lebensmitteln, die in kleinen Mengen den Speiseplan ergänzen sollten.

Quelle: DFS

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