Pferd

Eigenschaften:
Pferdefleisch ist rot bis dunkelrot gefärbt und von fester Konsistenz. Der Geschmack von Pferdefleisch ist etwas süßlich, was auf den hohen Gehalt von Glykogen zurückgeführt wird. Fohlenfleisch ist dagegen deutlich heller und vom Aroma Rindfleisch sehr ähnlich. Pferdefleisch ist reich an Eisen und Zink und ausgesprochen fettarm.

Teilstücke:
Stücke vom Vorderviertel gelangen sehr selten in den Handel. Es werden überwiegend Edelstücke vom Hinterviertel konsumiert. Insbesondere beim Export über große Entfernungen werden nur die Hinterviertel transportiert, wobei die weniger wertvollen Vorderviertel in den Erzeugerländern bleiben und dort verarbeitet werden. 

Verwendung:
Pferdefleisch sollte ganz allgemein vor dem Verzehr mindestens 2 bis 3 Wochen gereift werden. Der Luft ausgesetzt, dunkelt es deutlich nach. Die besten Teilstücke sind beim Pferd Filet, Rücken, Oberschale und Bug. 
 
Die Garzeiten sind im Vergleich zu Rindfleisch etwas kürzer, da Pferdefleisch grundsätzlich zarter ist. Wegen seines geringen intramuskulären Fettgehaltes tendiert es zum Austrocknen.

In der Küche wird Pferdefleisch ähnlich vielfältig verwendet wie Rindfleisch, wobei gerade ein Gulasch aus Pferdefleisch, Braten und Rouladen einen hervorragenden Ruf genießen. In Deutschland wird der berühmte Rheinische Sauerbraten in seiner Originalform ebenfalls aus Pferdefleisch hergestellt. Und legendär sind alle Wurstwaren vom Pferd (im Nachkriegs-Wien hatte das Pferd sogar den Beinamen „Würstl“), allen voran der unvergleichlich aromatische Pferdeleberkäse.
 

Teilstücke und ihre Verwendung:

Filet:

  • der am wenigsten beanspruchte Muskel und daher das beste Stück vom Pferd
  • Steakfleisch zum Kurzbraten, Grillen und Überbacken

Hinterrücken:

  • ganz schier, ohne Speck und Sehnen
  • Steaks vom Rücken zum Kurzbraten, Grillen und Überbacken

Oberschale:

  • zartes und saftiges Fleisch
  • Steakfleisch aus der Oberschale und Rouladen aus dem Oberschalendeckel

Semer/Weißes Scherzerl:

  • Fleisch zum Schmoren, Braten, für Rouladen und Gulasch

Vorderrücken:

  • Steakfleisch zum Kurzbraten, Grillen und Überbacken

Hochrippe:

  • Fleisch zum Schmoren und für Gulasch  

Brust:

  • Fleisch zum Schmoren und für Gulasch  

Bug:

  • Fleisch für Rouladen, Schmorbraten und Gulasch, wird auch geräuchert und gepökelt, z. B. für Pferdeschinken oder Rauchfleisch

Vorderes Beinfleisch:

  • sehr sehnig
  • Fleisch zum Kochen für Suppenfleisch, Verarbeitungsprodukte wie z. B. Kochwurst und eventuell auch für Schmorbraten geeignet

Bauchlappen, Hinteres Beinfleisch, Nacken:

  • Fleisch für Schmorbraten, Gulasch und Sauerbraten  

Kopf:

  • Verarbeitungsfleisch, z. B. für die Wurstherstellung (Knackwurst, Kochwurst, spezielle Pferdewurst, Bockwurst, Bratwurst, Salami), Herstellung von Faschiertem und Pferdefett (geeignet zum Backen und Braten, aber nicht als Brotaufstrich) 

Bei der Herstellung von Wurstprodukten wird meist etwas Schweinefett zugesetzt, da Pferdefett nicht genügend Bindung besitzt, um die Wurst später zusammenzuhalten.

Quelle: DFS

Nährwertgehalt im Ø
(je 100 g Rohmaterial):
Eiweiß: 20,6 g
Fett: 2,7 g
Energie (kcal/kJ): 108/456
(Quelle: V.d.D.Pferdemetzger) 

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