Geflügelvielfalt

Erst durch die Domestikation über viele Generationen hinweg, verbesserten sich die Haltungs- und Zuchtbedingungen der Haustiere. Die schnelle Reproduktion von Jungtieren führte dazu, dass Hausgeflügel zunehmend auch verspeist wurde. Neben dem Huhn wurden in unterschiedlichen Weltregionen auch Puten, Hausenten und Hausgänse gezüchtet. In Europa freute man sich aber nicht nur über die neuen Haustiere, denn mit Vorliebe wurden hier auch Wildvögel wie Fasane, Rebhühner, Perlhühner und Wachteln gejagt. Sogar Adler, Geier, Reiher, Störche, Kraniche, Krähen, Strauße, Schnepfen und Lerchen wurden zu Zeiten des römisch-deutschen Reiches als Delikatessen gehandelt. In der Renaissance und im Barock kristallisierte sich allmählich heraus, welche Geflügelarten wirklich küchentauglich und genießbar sind.

Zum goldenen Huhn
Besonders das Huhn hat es der aristokratischen Oberschicht angetan, es wurde zum Inbegriff für Luxus und Genuss. Zu Zeiten ständiger Nahrungsmittelknappheit war die Erhaltung und Aufzucht der Tiere nicht leicht. Wie kostbar Hühner für ihre Besitzer waren, belegt auch ein Sprichwort dieser Zeit: „Auf den bäuerlichen Tisch kam ein Huhn nur dann, wenn die Henne oder der Bauer krank war.“

Zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert wurde das kulinarische Luxusgut, im Speziellen das Hendl, zunehmend auch der gehobenen Bürgerschicht zuteil. Auf die Teller des „gemeinen Volkes" schaffte es das „Wiener Backhendl" aber erst nach Ende der bürgerlichen Revolution und der Befreiung der Bauern aus der Leibeigenschaft.

Quelle: Red. 2012


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