Rentier

Die Tiere sind dem Leben in der Tundra besonders gut angepasst. Mit 1,20 Meter Schulterhöhe sind sie größenmäßig mit unserem Rothirsch vergleichbar. Ihr sehr dichtes Fell reicht in Farbschattierungen von Weiß bis Dunkelbraun. 

Rene halten Temperaturen bis –50 °C aus. Das Sommerfell ist kürzer, die beste Qualität hat das Herbstfell. Das Ren ist die einzige bestehende Hirschart, bei der Männchen wie Weibchen ein Geweih tragen. Männchen werfen ihr Geweih bereits im Herbst ab. Dann sind die Weibchen stärker und können so die Futterplätze verteidigen. Sie verlieren im Frühjahr ihr Geweih, welches dann sofort nachwächst. Rene haben spreizbare Hufe. Dies ist für den sumpfigen Dauerfrostboden erforderlich. So können sie kurzfristig ein stattliches Tempo erreichen. 

Unterschieden werden drei Arten:

  • Tundrarene, welche einen starken Wanderinstinkt haben
  • Waldrene
  • Inselrene 

Alle drei Arten sind Herdentiere mit einem ausgeprägten Sozialverhalten und lassen sich nicht in Stallungen halten. Brunftzeit ist Herbst, im Mai ist Kalbungszeit. Meist wird nur ein Kalb geboren, das ein halbes Jahr lang gesäugt wird. Mit fünf Jahren sind Rentiere ausgewachsen. Sie können 12 bis 15 Jahre alt werden. Ihre Nahrung besteht im Winter hauptsächlich aus Flechten und Beeren. Dazu schaufeln sie mit den Vorderfüßen und dem Geweih Löcher in den Schnee. Sie können auch tiefgefrorene Flechten verdauen. Im Sommer fressen sie Birkenblätter, Triebe, aber keine Moose (das bekannte Islandmoos ist eine Flechte). Wilde Rentiere leben in Norwegen beispielsweise auf der Hardanger Vidda, im Jotunheimen und Dovrefjell Nationalpark. In Lappland sind Rene halb zahme Weidetiere.

Eigenschaften des Fleisches:  
Generell zeichnet sich das Rentierfleisch – wie das von fast allen Wildtieren – durch einen geringen Fettanteil aus. Das zarte Rentierfleisch mit seinem feinen Wildgeschmack zählt zu den besten Wildarten dieser Erde. Das Fleisch der Rentiere ist dunkel, äußerst zart, mit 1 bis 4 % Fett sehr mager und hat viel Eiweiß (21 %). Somit ist es auch für Diätkost geeignet. Vor allem die Rentier-Filets oder die Frenched Racks gelten als hervorragendes Fleisch. Das Fleisch sollte zart rosa gebraten werden. Im Handel sind vorwiegend Teilstücke wie Keulen, Rücken und Schulterbraten zu finden. 

Verwendung:
In der Küche kann man Rentierfleisch für alle Rezepte verwenden, die ansonsten für Reh- oder Hirschfleisch hergenommen werden. Rentierfleisch ist also in der Küche genauso universell einsetzbar wie heimisches Wild; das zarte Filet und der Rücken gelten auch hier als Edelteile, die sich besonders gut zum Kurzbraten eignen.
Rentierschinken gilt in Finnland und Schweden als Delikatesse, auch Wurstwaren mit Rentierfleisch überzeugen mit einem außergewöhnlich guten Geschmack.

Quellen: Wikipedia 2012, DFS

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