Almenland Almochse

Die umweltbewusste und bodenschonende Bewirtschaftung der Höfe und Almen tragen seit jeher zur nachhaltigen Pflege des Landschaftsbildes bei.

Die Almenregion mit den vielen Quellbächen
Die Region „Steirisches Almenland“ liegt etwa 40 km nordöstlich der Landeshauptstadt Graz im Bezirk Weiz. Sie umfasst das Teichalm-Sommeralmgebiet mit den 12 Gemeinden Arzberg, Breitenau am Hochlantsch, Fladnitz an der Teichalm, Gasen, Koglhof, Haslau bei Birkfeld, Hohenau an der Raab, Naintsch, Passail, St. Kathrein am Offenberg, Tyrnau und Tulwitz. Gemeinsam haben sie sich zur Leader-Region „Almenland“ zusammengeschlossen. Es gilt als größtes zusammenhängendes Almweidegebiet Europas, das auf Basis des Steiermärkischen Naturschutzgesetzes mit dem Prädikat „Naturpark Almenland“ ausgezeichnet wurde. Die auf bis zu 1500 m Seehöhe gelegenen, im Almkataster eingetragenen 125 Almen und Weiden liegen in einem einzigartigen Hochtal, das durch flache Hänge, saftige Almböden und zahlreiche Quellbäche charakterisiert ist. Die besondere Kulturlandschaft formte sich durch eine jahrhundertelange Almbewirtschaftung, die das Überhandnehmen von Sträuchern und Wäldern weitgehend verhinderte. Heute befindet sich der Großteil der Almen in Privatbesitz, vereinzelt gibt es auch Agrargemeinschaften, Zins- und Pachtalmen.

Das Almenland birgt zahlreiche Kleinklimazonen und facettenreiche Bodenverhältnisse. Zusammen ermöglichen sie die variationsreichen Pflanzengesellschaften in verschiedenen Höhenlagen, die den Almochsen als Grünfutter oder Heu dienen. Die südlich der Ostalpen gelegene Region ist von kontinentalem Klima geprägt. Die Winter hier sind kalt und die Sommer nur mäßig warm. Im regenreichen Almenland gewittert es durchschnittlich 40 Tage im Jahr. Hinzu kommen massive Tal- und Hochnebel im Winterhalbjahr, während Frost sogar das ganze Jahr über auftreten kann.

Ochsen, wie für das Almenland geschaffen
Im Jahr 1988 fanden sich schließlich 45 Gründungsmitglieder zusammen und gründeten den Verein „Steirerland Almochsenfleisch-Weizer Bergland“, der 1995 in „Steirische Bergland Marktgemeinschaft“ umbenannt wurde. Heute weiden wieder über 3.000 Ochsen und Stiere in der weitläufigen Almenregion. Sie passten sich über lange Zeit optimal an die lokalen Bedingungen und das regionale Klima an. Die Tiere gelten als gutmütig, nicht aggressiv und wenig stressanfällig. Die Bezeichnung „Almenland Almochse“ steht für eine Reihe bewährter Rinderrassen. Dazu zählen das reinrassige Fleckvieh und Blondvieh, Limousin, Franken, die gefährdete heimische steirische Rinderrasse Murboden und alle Kreuzungen innerhalb dieser Rassen.

Im Jahr 1989 wurde die Bezeichnung „Almo Steirisches Almochsenfleisch“ als Wortbildmarke registriert und 2005 mit „ALMO®“ und „ALMO® Almochsenfleisch aus Österreich“ zusätzlich eine Handelsmarke kreiert. Der Erfolg der Marke und die Beliebtheit des Fleisches sind beeindruckend. Zwischen 1990 und 2007 hat sich die Vermarktung der ALMO®s von 453 auf 4.575 Stück gesteigert. Heute sind rund drei Viertel der über 500 Mitgliedsbetriebe auf die ALMO®-Almochsenzucht spezialisiert, rund 10 Prozent wirtschaften nach biologischen Richtlinien. Sie alle beteiligen sich am Österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL).

Das ALMO® Rindfleisch hat eine besondere Qualität. Im Durchschnitt halten die Viehbauern 20 Ochsen pro Jahr, von denen sie ungefähr die Hälfte vermarkten. Die Tiere werden im Alter von zwei bis sechs Monaten kastriert und mit durchschnittlich 25 Monaten und einem Lebendgewicht von 700 kg geschlachtet. Um den Stress und eine Verwechslung der Tiere möglichst gering zu halten, werden sie von den Bauern direkt in einen nach ISO-Norm 9002 standardisierten EU-Schlachthof im Bezirk gebracht. Nach einer Vorreifungszeit wird das kräftig kirsch- bis rubinrote Almochsenfleisch in Teilstücke zerlegt und für 10 bis 14 Tage in speziellen Reife- und Kühllagern abgehangen. Hier kann sich der Geschmack des feinfaserigen und leicht marmorierten Rindfleischs voll ausbilden. Es wird dadurch besonders mürbe.

Garantiert beste Ochsenqualität
Umfangreiche und vielschichtige Qualitätskontrollen sorgen für die besondere Qualität des Ochsenfleisches. In Kooperation mit dem Verein „Steirerland Almochsenfleisch-Weizer Bergland“ hat die Firma Schirnhofer ein eigenes Handbuch mit Richtlinien zur Produktion von „ALMO® Steirisches Almochsenfleisch“ (ALMO®) herausgegeben. Demnach muss die Haltung der Tiere so gestaltet sein, dass in jeder Lebensphase ihr optimales Wohlbefinden sichergestellt ist. Angaben zur Almhaltung der Tiere im Sommer und zu geeigneten Laufställen im Winter sind hier ebenso nachzulesen wie Aussagen zu erlaubten Futtermitteln und Futtermittelzusätzen. Seit 2005 gibt es eine Verpflichtung zur gentechnikfreien Produktion, die von AgroVet zertifiziert und kontrolliert wird. Die Qualität des Fleisches gewährleisten interne Kontrollen der Mitgliedsbetriebe sowie externe Begutachter der Universität für Bodenkultur, der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ und amtliche Tierärzte.

Die Vermarktung und Bewerbung des Almenland ALMO®-Almochsen erfolgt durch die 2004 gegründete Almenland Marketing GmbH. Ihre exklusiven Vermarktungspartner sind die Firmen Schirnhofer, Feiertag und Kail. Sie verkaufen das Qualitätsfleisch an den Lebensmittelhandel und an rund 17 Almenland-Wirte, die das ALMO®-Almochsenfleisch als Spezialität auf ihrer Speisekarte anbieten.

Quellen: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft:Traditionelle Lebensmittel 2011, Genuss Region Österreich 2011, DFS

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