Artgerechte Kaninchenhaltung

Die Tiere werden häufig in Käfigen gemästet, was jedoch im Widerspruch zu einer artgerechten Tierhaltung steht. Kaninchen benötigen nämlich neben der Fressaktivität auch die Möglichkeit sich zu beschäftigen, z. B. mit Heu. Böden aus Drahtgittern führen oft zu wunden Läufen und sind daher abzulehnen. Kunststoffroste bieten eine größere und weichere Auftrittsfläche. Ein Rost vor dem Futterautomaten und der Tränke soll zudem ermöglichen, dass der Kot der Tiere während der Nahrungsaufnahme durchfällt und das Infektionsrisiko reduziert wird. Kaninchen ernähren sich von Grünfutter, Heu oder Silage sowie von Saftfutter wie Rüben, Karotten und Kartoffeln. Auf zu hohe Luftfeuchtigkeit, Zugluft und Schadgaskonzentrationen im Stall reagieren Kaninchen empfindlich.

Die Freilandhaltung ist in der kommerziellen Kaninchenfleischerzeugung unüblich, da die Tiere in offenen Freigehegen oft Fressfeinden zum Opfer fallen oder sich selbst befreien (graben). Bei der Stallhaltung wird zwischen Außenställen und Innenställen unterschieden. In der Kaninchenmast kommen nur letztere – vorwiegend Käfighaltung mit Rostböden –  zum Einsatz.

Reproduzierende Häsinnen und geschlechtsreife Rammler sollten unbedingt in Einzelkäfigen gehalten werden. Bei der Gruppenhaltung werden grundsätzlich nur Tiere einer Altersgruppe zusammen gehalten. Neben der Stallhaltung in Käfigen gibt es noch die Mast in Bodenhaltung. Der Boden muss mit Einstreu versehen werden und durch Abteile für die Reproduktion und die Mast getrennt werden.

Die Rein-Raus-Methode wird aus tierhygienischen Gründen für die Mast empfohlen. Der Stall wird komplett geräumt, gereinigt und desinfiziert, danach wieder mit jungen Tieren besetzt. Durch dieses Verfahren können Krankheiten vermieden werden.

Quellen: DFS, Red. 2012

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