Tiergesundheitsstrategie der EU

Arbeitsprogramm aus 4 Säulen

1. Festlegung von Prioritäten für Maßnahmen der EU

  • Einstufung von Gefahren, die mit Tieren zusammenhängen

    • Biologische und chemische Risiken
    • Festlegung des vertretbaren Risikoniveaus
    • Quantifizierbare Ziele und Leistungsindikatoren
    • Umfang an Ressourcen, der den ermittelten Gefahren zugeordnet wird  

2. Moderner und ausreichender Rahmen für die Tiergesundheit

  • Ein einziger und klarer Rechtsrahmen

    • Die geltenden, untereinander verknüpften Maßnahmen sollen durch einen einzigen Rahmen ersetzt werden. Enthält auch Maßnahmen im Bereich Tierernährung und Tierschutz.
    • Die geltenden Vorschriften werden vereinfacht, Annäherung an internationale Standards wird gesucht.

  • Aufbau von Systemen zur wirksamen Aufteilung von Kosten und Verantwortung

    • Entschädigungssysteme bei Tierseuchen
    • Vorfälle im Futtermittelsektor
    • Anreize für risikoverringerndes Verhalten aller beteiligten Personen
    • Ausgleich von Kosten und Verantwortlichkeiten (Solidaritätsaspekt)
    • Konsultationsmechanismus
    • Verhinderung von Wettbewerbsverzerrungen

  • Einfluss der Gemeinschaft auf internationale Standards

    • Unterstützung der Standpunkte der EU aufgrund wissenschaftlich fundierter Kenntnisse
    • Mitgliedschaft der Gemeinschaft im OIE

  • Ausarbeitung einer Ausfuhrstrategie auf Gemeinschaftsebene

    • Wirksamer und transparenter Dienst für EU-Unternehmen auf Drittlandsmärkten
    • Bessere Festlegung von Prioritäten bei Maßnahmen gegen Hygieneschranken
    • Gestärkte Position bei Verhandlungen von EU-Ausfuhrbedingungen  

3. Bessere Prävention, Überwachung und Krisenvorsorge bei Gefahren im Zusammenhang mit Tieren

  • Unterstützung von Biosicherheitsmaßnahmen im landwirtschaftlichen Betrieb

    • Leitfäden für das unterschiedliche Risiko bei verschiedenen Arten von Produktionssystemen und Tierarten
    • Bereitstellen von finanziellen Mitteln

  • Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit

    • EU-Rückverfolgbarkeitsrahmen TRACES als einziges Portal für alle Veterinärangelegenheiten
    • Interoperabilität nationaler Kennzeichnungsdatenbanken
    • Einführung elektronischer Verfahren (längerfristig) 

  • Bessere Biosicherheit an den Grenzen

    • Überarbeitung geltender Vorschriften
    • Koordination von Stellen und Diensten, die für die Regelung von Einfuhren zuständig sind
    • Sensibilisierung von Reisenden
    • Verbessertes Risikomanagement in Drittländern

  • Überwachung und Krisenvorsorge / -management

    • Veterinärüberwachung:
      Einstufung von Gefahren
      Modalitäten der Datenerhebung
      Kooperationsnetze 
    • Notfallvorsorge:
      Schnelles Reaktionsnetz
      Krisenmanagementeinheiten und gemeinschaftliches Veterinärnotfallteam
      Ausbau der EU-Antigen-/Impfstoffbanken
      Schnellverfahren zur EU-weiten Zulassung von Tierarzneimitteln zur Prävention von Tierseuchen  

4. Wissenschaft, Innovation und Forschung

  • Wissenschaft

    • Gemeinschaftliche und nationale Referenzlaboratorien für Tierkrankheiten
    • Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den europäischen Agenturen und nationalen Stellen

  • Innovation und Forschung

    • Forschungsaktionsplan
    • Ausreichende Finanzierung
    • Internationale Kooperation    

Der Begriff „Tiergesundheit“ bedeutet nicht nur das Freisein von Krankheit bei Tieren, sondern betrifft auch die entscheidende Beziehung zwischen der Gesundheit von Tieren und ihrem Wohlergehen. Er ist auch ein Pfeiler der Politik der Gemeinschaft in den Bereichen öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Ziel der Tiergesundheitsstrategie
  • Gewährleistung eines hohen Niveaus der öffentlichen Gesundheit und Lebensmittelsicherheit durch die Minimierung der Inzidenz biologischer und chemischer Risiken beim Menschen.
  • Förderung der Tiergesundheit durch Prävention / Verringerung der Inzidenz von Tierseuchen und damit Unterstützung der Landwirtschaft und der ländlichen Wirtschaft.
  • Verbesserung von Wirtschaftswachstum / Kohäsion / Wettbewerbsfähigkeit durch die Sicherstellung des freien Verkehrs von Waren und angemessener Tierverbringung.
  • Förderung des Tierschutzes und solcher landwirtschaftlicher Verfahren, die Gefahren im Zusammenhang mit der Tiergesundheit verhindern und außerdem zur Unterstützung der EU-Strategie für nachhaltige Entwicklung Auswirkungen auf die Umwelt auf ein Minimum beschränken.  

Kommunikation

Die Tiergesundheit betrifft alle Unionsbürger:

  • Aspekte, die mit der öffentlichen Gesundheit und der Lebensmittelsicherheit zusammenhängen
  • Wirtschaftliche Kosten durch Ausbruch von Tierseuchen
  • Tierschutzerwägungen (z. B. Auswirkung von Seuchenbekämpfung)

Gemeinschaftliche und nationale Stellen informieren die Bürger, fördern das Vertrauen der Öffentlichkeit.

Quellen: DFS


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