Tollwut

Verbreitung:
Weltweite Verbreitung mit Ausnahme von Ländern in Insellage (Australien, Neuseeland, Japan, Großbritannien).  

Übertragung:
Erreger der Krankheit ist ein Virus (Rhabdovirus), das mit dem Speichel ausgeschieden wird. Die Übertragung erfolgt direkt durch den Biss. Infektionen können auch durch Verunreinigung von Wunden mit infektiösem Speichel auftreten. Man unterscheidet bei der Tollwut unterschiedliche Seuchenformen:

  • Urbane Form: Betrifft zu ca. 90 % Hunde, weiters Katzen und als Endglieder der Infektkette andere Haustiere (vor allem Rind) und den Menschen.
  • Silvatische Form (silva, lat. = Wald): Träger sind wild lebende Fleischfresser, in Mitteleuropa der Rotfuchs. Vom Fuchs greifen die Infektionen auf Haustiere und andere Wildtiere über. In Europa betreffen 60 bis 80 Prozent aller registrierten Tollwutfälle Rotfüchse. Der Anteil an Haustieren liegt bei ca. 15 bis 20 %.
  • Fledermaustollwut: In Mittel- und Südamerika verbreitet, wird von Fledermäusen auf Haustiere und Menschen übertragen.

Krankheitsbild:
Nach einer Inkubationszeit, die zwischen zehn Tagen und neun Monaten betragen kann (je nach Virusmenge und Entfernung der Bissstelle vom Zentralnervensystem), führt die Erkrankung innerhalb weniger Tage zum Tod. Als Symptome treten bei Tieren Unruhe oder Teilnahmslosigkeit, Wandertrieb, bei Wildtieren Verlust der natürlichen Scheu vor dem Menschen, erhöhte Angriffslust, gesteigerte Beißfreudigkeit, vermehrter Speichelfluss und Lähmungen der Muskulatur auf. Symptome beim Menschen sind Schmerzen an der Verletzungsstelle, Kopfschmerzen, Übelkeit, Übererregbarkeit, Hydrophobie (Anblick oder Geräusch von Wasser führt zu Schlingkrämpfen), Speichelfluss, Lähmungen. Eine exakte Diagnose ist am lebenden Tier nicht möglich, sondern erst durch einen Nachweis der Erreger im Gehirn des toten Tieres.  

Therapie:
Es gibt für Tollwut beim Tier keine Therapiemöglichkeiten. Beim Menschen kann man ausreichenden Impfschutz erzielen, wenn man in der Inkubationszeit rechtzeitig mit einer aktiven Immunisierung beginnt. Als Prophylaxe kann man Mensch und Tier impfen.

Anzeigepflicht:
Besteht in Österreich nach dem Tierseuchengesetz. Erkrankungen beim Menschen sind nach dem Epidemiegesetz anzeigepflichtig.

Quellen: AGES: Bericht über Zoonosen und ihre Erreger in Österreich im Jahr 2005, Online-Information der World Organisation for Animal Health, Webservice der Stadt Wien: Tierkrankheiten, DFS

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