Fleisch in der Ernährung

Lebensmittel und ihre Rolle für die menschliche Ernährung

Da sich Lebensmittel in ihrer Nährstoffzusammensetzung unterscheiden, haben sie eine unterschiedliche Wirkung. Nahrungsmittel die Kohlenhydrate, Fette oder Proteine enthalten, sind beispielsweise wichtige Energielieferanten für uns. Lebensmittel die Mineralstoffe, Vitamine oder Ballaststoffe enthalten, helfen den Stoffwechsel des Organismus zu regulieren. Auch Trinkwasser ist ein Lebensmittel, es transportiert die Nährstoffe und Stoffwechselprodukte im Körper und reguliert durch Schwitzen unsere Körpertemperatur. Der Mensch braucht also zum Aufbau seines Körpers und zur Aufrechterhaltung seiner Lebensfunktionen eine abwechslungsreiche Kost, die er in Form von frischen oder konservierten, rohen, gekochten oder anders zubereiteten Nahrungs-mitteln zu sich nimmt.

Der Allesesser
Entwicklungsgeschichtlich betrachtet, ist der moderne Mensch (Homo
sapiens) seit jeher Fleischesser. Auch seine Vorfahren ernährten sich vorwiegend von Fleisch. Der Homo erectus verspeiste hauptsächlich Aas, gelegentlich auch Wurzeln. Erst nach der letzten Eiszeit experimentierten Menschen zunehmend auch mit Pflanzenkost, die ihnen an und für sich recht gut bekam. Dieses neue Wissen gaben sie stetig weiter, wodurch sie sich verschiedenen Ökosystemen der Erde besser anpassen konnten. So entstanden in der Menschheitsgeschichte je nach Region eigene Essgewohnheiten, Zubereitungsarten und auch Nahrungstabus – es entstanden Esskulturen, die unser Leben auch heute noch beeinflussen. 

Reine Einstellungssache
Das gemeinsame Erbe früher Kulturen tragen wir in unseren Genen. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sind wir gezwungen, Fleisch mit pflanzlicher Nahrung zu kombinieren. Von Fleisch alleine könnten wir heute nicht mehr leben, da unser Organismus einige lebensnotwendigen Enzyme und Vitamine nicht selbst produzieren kann. Die Notwendigkeit, etwa Vitamin C in Eigensynthese herzustellen, war in den letzten 10.000 Jahren nie gegeben, weil unsere Vorfahren das Vitamin mit der Nahrung aufnahmen. Andernfalls hätten wir uns vielleicht auf diesen körpereigenen Mangel im Laufe der Evolution angepasst. Auch diverse Lebensmittelunverträglichkeiten, wie die Lactoseintoleranz, sind letztlich darauf zurückzuführen, dass sich manche menschliche Organismen nicht auf die neuen Nährstoffe einstellen konnten. Vorzüglich eingestellt hat sich unser Körper aber auf den Verzehr von tierischem Fett, denn erst dadurch kam es zu einem entscheidenden Entwicklungsschub des menschlichen Gehirns. Fleisch ist für unsere Spezies also seit der Urzeit von großer Bedeutung.

Wenn die Akkus voll sind
Mit der Zunahme sitzender Tätigkeiten und abnehmender körperlicher Anstrengungen in der jüngeren Vergangenheit kann eine allzu fleischlastige Ernährung aufgrund des verringerten Energiebedarfs heute jedoch zu einer der sogenannten Zivilisationskrankheiten (Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden usw.) führen. Um nicht einige Generationen auf eine evolutionsbedingte Anpassung warten zu müssen, sollten wir daher lernen, uns an die „verbesserte“ (vorwiegend sitzende oder liegende) Lebensweise besser anzupassen. Das Angebot, sich ausgewogen zu ernähren, ist jedenfalls heute wie damals vorhanden und wir müssten uns sicher weniger mit diversen Diäten selbst kasteien, würden wir uns statt der Einfalt öfter für Vielfalt entscheiden. Weil mehr Abwechslung und Qualität bei Lebensmitteln verbessert nicht nur unsere Gesundheit, sie erweitert auch unseren kulinarischen Horizont. 

Quelle: Red. 2012

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