Milch- und Fleischziegenrassen

Zur Fleischgewinnung hat sich wegen ihrer hervorragenden Bemuskelung die südafrikanische Burenziege durchgesetzt.

Milchziegen:

Die kurzhaarige, weiße Saanaziege stammt ursprünglich aus dem Saanenland in der Schweiz und hat sich wegen ihrer guten Milchleistung (ca. 750 kg pro Jahr) auch in vielen anderen Ländern durchgesetzt.

Die Bunte Deutsche Edelziege kommt, wie der Name schon sagt, in verschiedenen Farbvarianten vor. Viel wichtiger als ihr Aussehen ist aber die hohe Leistungsfähigkeit der Tiere. Der Fett- und Eiweißgehalt der Milch ist ebenso wie das Leistungsvermögen (850 bis 1.000 kg pro Jahr) sehr hoch.

Die hellbraun bis mausgraue Toggenburger Ziege hat wie die Saanaziege ihren Ursprung in der Schweiz und überzeugt neben ihrer Fruchtbarkeit und Widerstandsfähigkeit ebenfalls durch ihre gute Milchleistung (700 bis 800 kg pro Jahr).

Fleischziegen:

Zur Fleischziegenhaltung eignen sich neben den in Österreich beliebten Burenziegen auch Walliser Schwarzhalsziegen, Bündner Strahlenziegen, Rove Ziegen, Pfauenziegen, Pinzgauer Ziegen und Thüringer Waldziegen.

Burenziege
Die kurzhaarigen, meist weiß bis rotbraunen Burenziegen sind robust und haben eine große Anpassungsfähigkeit an karge Futterverhältnisse. Die kräftigen Tiere haben aufgrund der Muskelmasse einen guten Fleischansatz und Ausschlachtungsgrad. Ihr Fleisch ist fettarm und zart.

Walliser Schwarzhaarziege
Die aus dem Kanton Wallis in der Schweiz stammende Ziege zählt zu den ältesten Hausziegenrassen der Welt. Durch ihre Körperbehaarung (vordere Körperhälfte schwarz, hintere weiß) ist sie leicht erkennbar. Ihre Leistungsfähigkeit macht die Rasse nicht nur zu einem beliebten Fleischlieferanten, sie eignet sich auch gut zur Milcherzeugung.

Bündner Strahlenziege
Auch diese Ziegenrasse hat ihren Ursprung in der Schweiz, im Kanton Graubünden. Die robusten Ziegen haben einen weißen Streifen auf dem sonst eher dunklen bis schwarzen Fell. Durch ihre Widerstandsfähigkeit eignen sie sich gut für die Alpung, wo sie extensiv gehalten werden können.

Rove Ziegen
Diese gefährdete Rasse ist heute vorwiegend noch in Südfrankreich verbreitet. Ihr Name ist auf ein Bergdorf zurückzuführen, das westlich von Marseilles liegt. Die meist rotbraunen Ziegen sind an karge Futterbedingungen gewöhnt und gelten als äußerst widerstandsfähig. Neben ihrer Milch, die vorzugsweise zu Käse verarbeitet wird, nutzt man auch das Fleisch der Tiere.

Pfauenziegen
Die Herkunft dieser Gebirgsziege ist nicht genau bekannt, dürfte aber irgendwo zwischen den Almen Südwestösterreichs und den Schweizer Kantonen Graubünden und Tessin liegen. Der irreführende Namen Pfauenziege dürfte auf einen Schreibfehler zurückgehen. Als Pfaven wurden früher in dieser Gegend nämlich Flecken bezeichnet, die sich unter anderem auch im Fell der Tiere erkennen lassen. Aufgrund der geringen Milchleistung wird die Pfauenziege als Fleischziege und zur Erhaltung der Almlandschaft gezüchtet.

Pinzgauer Ziegen
Diese Hochgebirgsziege aus dem Pinzgau und Umgebung zählt leider zu einer hoch gefährdeten Rasse. Die Tiere sind kräftig und robust, ihr Fell ist braun und auf dem Rücken haben sie einen schwarzen Aalstrich. Die Rasse wird heute wegen ihres Fleisches, aber auch zur Milch- und Käseproduktion sowie zur Landschaftspflege gehalten.

Thüringer Waldziegen
Auch diese Ziege steht heute auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen. Die kräftigen Tiere mit kurzer, hellbraun bis schokoladenbrauner Behaarung und weißem Spiegel sind relativ anspruchslos. Neben ihrer guten Milchleistung besticht die Thüringer Waldziege auch durch ihr hervorragendes Fleisch.

Quelle: Red. 2012

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