Krainer noch feiner

A Eitrige mid an Bugl! Wiener Würstelstand-Besuchern wird diese despektierliche Bestellung eines sehr wohlschmeckenden Imbisses wohl geläufig sein. Im Westen des Landes respektive jenseits der Grenzen werden damit aber weitaus weniger Menschen viel anfangen können. Geordert wurde jedenfalls eine Käsekrainer mit einem Brotscherzl. Wobei viele Wiener Feinspitze dann auch noch gerne ein „Krokodü“ und ein „Aluweckerl“ resp. ein „Sechzehnerblech“ dazubestellen.

Bei der Interpretation des „Krokodü“ jedoch haben sich im Laufe der Zeit ja zwei Fraktionen entwickelt – die einen, die ein Salzgurkerl meinen und aufgrund dessen Oberfläche zu demselben „Krokodü“ sagen, und die anderen, die damit einen milden Ölpfefferoni meinen. Beim „Aluweckerl“ hingegen sind sich alle wieder einig: das ist eine Dose Bier. Doch zurück zur Käsekrainer respektive zur Krainer allgemein.

Daheim perfekt gegrillt. Generell ist eine Krainer eine fein gewürzte und im Heißrauch gebratene Wurst im Naturdarm, bestehend entweder aus Rind- und Schweinefleisch oder aus reinem Schweinefleisch. Die Käsekrainer beinhaltet dann noch zusätzlich 10–20 Prozent Käse-Stücke, zumeist Emmentaler. Und: Die Käsekrainer ist eine relativ junge Wurst, wurde sie doch erst in den 80er Jahren erfunden, und zwar in Wien. Oder in der Steiermark. Wirklich eruierbar ist das nicht.

Wurscht. Dass man Krainer und Käsekrainer gekocht und gebraten liebt, ist eine Sache; dass man sie aber auch hervorragend daheim grillen kann, eine andere. Auch dabei bildeten sich wieder zwei Fraktionen: die einen, die die Grillplatte bevorzugen, und die anderen, die auf den klassischen Grillrost schwören. Wir machten den Test mit Krainern und Käsekrainern der Rewe-Eigenmarke „Hofstädter“.

Der Vorteil der Grillplatte liegt auf der Hand: Die Krainer/Käsekrainer wird durchgehend gleichmäßig erhitzt und bildet – bei optimaler Behandlung in Sachen Temperatur – ein wunderschönes, sogenanntes Fußerl. Also einen Fett-Eiweiß-Käsesteg auf der Unterseite des Würstels, wodurch das herausrinnende Brät nicht durch den Rost fällt. Der Vorteil des Rostes: Aufgrund der Zwischenräume wird auch die Krümmung schön erhitzt. Daher ganz wichtig: Die Position des Würstels öfter verändern.

Quelle: GrillZeit 02/2009


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