Haltungssysteme für Mastschweine

Kontinuierliches Verfahren
  • Ein Stall, meist Einraumstall
  • Mastgruppen mit unterschiedlichem Gewicht werden nebeneinander gehalten
  • Nachteil: Keine Unterbrechung der Infekionskette
Rein-Raus-Verfahren

  • Kompletter Stall mit Schweinen gleicher Gewichtsklasse belegt
  • Alle Tiere werden innerhalb kurzer Zeit vermarktet
  • Vor Neubelegung Reinigung und Desinfektion

    • Hygienische Vorteile

Stallsysteme für die Mastschweinehaltung
Unterscheidung nach dem Haltungsverfahren

  • eingestreut
  • strohlos

Unterscheidung nach der räumlichen Gestaltung der Funktionsbereiche

  • getrennte Funktionsbereiche für Liegen und Misten
  • kombinierte Funktionsbereiche für Liegen und Misten

Unterscheidung nach der Bauweise

  • offen
  • geschlossen
Haltungsarten:

Anbindehaltung und Kastenstände
Die Anbindehaltung von Schweinen ist gemäß Tierhaltungsverordnung ausnahmslos verboten.

Kastenstände in Abferkelbuchten:

  • Die säugenden Muttertiere werden in Kastenständen fixiert, damit sie die Ferkel nicht erdrücken können.
  • Umstrittene Haltungsart, ab 2013 sind per Verordnung Änderungen zu erwarten.

Laufstallhaltung
Verpflichtende Gruppenhaltung für

  • Absetzferkel (abgesetzte Ferkel bis zehn Wochen)
  • Mastschweine (zur Schlachtung bestimmte Schweine ab zehn Wochen bis zur Schlachtung)

Mindestbodenfläche pro Tier ist vorgeschrieben
(Tierhaltungsverordnung, 2004)

Tiergewicht

Mindestfläche

≤ 20 kg

0,20 m2/Tier

≤ 30 kg

0,30 m2/Tier

≤ 50 kg

0,40 m2/Tier

≤ 85 kg

0,55 m2/Tier

≤ 110 kg

0,70 m2/Tier

über 110 kg

1,00 m2/Tier


Tiefstreustall
Die Tiefstreubucht wird alle 2–3 Tage mit Stroh eingestreut.

Der anfallende Mist wird innerhalb der Mastperiode nicht entfernt.

  • Ansteigender Festmist

    • Trennwände zwischen den Buchten müssen regelmäßig angehoben werden

Entmistung erfolgt nach dem Ausstallen der Tiere.

Vorteile des Tiefstreustalls:

  • Die Tiere verfügen über relativ viel Bewegungsmöglichkeit.
  • Die Funktionsbereiche „Liegen“, „Futteraufnahme“ und „Ausscheiden“ sind weitgehend getrennt.
  • Die bauphysikalischen und wärmetechnischen Ansprüche an das Gebäude sind gering.

Schrägmiststall
Der Schrägmiststall wurde von den Tretmistställen in der Rinderhaltung abgeleitet.
Stroh- und arbeitssparende Haltungsform

  • Arbeit des Einstreuens und Entmistens entfälle

Geneigte (6 %), eingestreute Liegefläche.
Am höchsten Punkt der Liegefläche befindet sich eine Strohraufe.

  • Tiere holen das Stroh selbst und streuen ihre Liegefläche ein
  • Ein erheblicher Teil vom eingestreuten Stroh wird von den Schweinen gefressen.

Am oberen Bereich der Bucht ist die Fütterung (meist Trockenfutter- oder Breiautomat) angebracht.

Im unteren Bereich verbindet sich das Stroh mit dem Kot

  • fließt durch die Aktivität der Schweine aus der Bucht

Am unteren Ende, also im Kotbereich, ist die Tränke angeordnet.

Hygienische Vorteile:

  • die Tiere kommen mit dem Mist nicht mehr in Berührung

Mistgangbucht mit Dänischer Aufstallung
Zwei planbefestigte und räumlich voneinander getrennte Flächen:

  • Liegefläche, eingestreut
    muss Gefälle von 2 bis 3 % zum Kotplatz aufweisen
  • Kotfläche, nicht eingestreut

Die beiden Bereiche sind durch eine Trennwand geteilt, zusätzlich können sie durch eine Stufe getrennt sein.
Beim Entmisten werden die Tiere auf der Liegefläche eingesperrt

  • durchgehender Entmistungsgang möglich

Nachteile:

  • Beträchtlicher Arbeitsaufwand
  • hoher Flächenbedarfs je Mastschwein (1,3 m2)
  • hohe Kosten

Vollspaltenbodenstall
Die gesamte Liege- und Bewegungsfläche besteht aus Spaltenboden.
Spaltenböden aus Beton müssen aus Flächenelementen bestehen und dürfen keine durchgehenden Schlitze aufweisen.

Die maximale Spaltenweite und die minimale Spaltenbreite sind
gesetzlich festgelegt:

Tierkategorie

Maximale Spaltenweite

Minimale Balkenbreite

Saugferkel

10 mm

50 mm

Absetzferkel

13 mm

50 mm

Mastschweine, Zuchtläufer

18 mm

80 mm

Jungsauen, Sauen und Eber

20 mm

80 mm

Keine räumliche Trennung zwischen den Funktionsbereichen „Liegen“
und „Misten“.

  • Geringer Platzbedarf gegenüber anderen Haltungssystemen

Vorteile:
Kot und Harn werden rasch in die Güllekanäle abgeführt

  • sehr gute Sauberhaltung der Tiere

Nachteile:
Aus ethologischer Sicht sind Vollspaltenbodenställe nicht akzeptabel

Teilspaltenbodenstall

  • Aus den Mistgangbuchten der Dänischen Aufstallung entwickelt
  • Keine Unterteilung der Bucht in einen Liege- und Mistbereich
  • Keine Stufe zwischen den beiden Bereichen
  • Räumliche Trennung nur aufgrund der unterschiedlichen Bodenausführungen
  • Die Liegefläche weist ein Gefälle auf und ist oft wärmegedämmt

Quelle: DFS


Information

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