Der weltweite Fleischkonsum

Bemessen an den derzeitigen Entwicklungen hat die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) bis zum Jahr 2050 eine Zunahme der Fleischproduktion von 283 Millionen (Stand 2009) auf 465 Millionen Tonnen prognostiziert. 2009 standen demnach jedem Menschen rund 42 Kilogramm Fleisch im Jahr zur Verfügung, wobei der durchschnittliche Verbrauch mit 31 kg Fleisch pro Person in den Entwicklungsländern weit unter dem Fleischverbrauch in den Industrieländern lag. Die Österreicher konsumierten in diesem Zeitraum beispielsweise rund 100 kg Fleisch pro Kopf.

Inlandserzeugung im EU-Vergleich
Dieses, auf den ersten Blick ungerecht wirkende, Verhältnis basiert darauf, dass Österreich den Großteil der verzehrten Fleischmengen, im Gegensatz zu vielen Entwicklungsländern,  selbst produzieren kann und aufgrund der vorhandenen Grünflächen wenig Tiernahrung aus dem Ausland importieren muss. Im EU-Vergleich gliedert sich die Fleischerzeugung in Österreich wie folgt auf:

Schweinefleisch:
• EU-weit 108 %
• Österreich 101 %

Geflügelfleisch:
• EU-weit 102 %
• Österreich 75 %

Rindfleisch:
• EU-weit 99 %
• Österreich 149 %

Schaf- und Ziegenfleisch:
• EU-weit 76 %
• Österreich 80 %

Das heißt, der Selbstversorgungsgrad ist bei den beliebtesten Fleischsorten sehr hoch und teilweise können sogar Überschüsse für die Exportwirtschaft erzeugt werden. Lediglich bei Geflügel-, Schaf- und Ziegenfleisch müssen Zukäufe aus dem Ausland getätigt werden. Von 100 kg verzehrtem Fleisch pro Person, entfallen laut Statistik Austria im Schnitt 56,8 Kilo auf Schweinefleisch, 18,3 Kilo auf Rind- und Kalbfleisch und 20,1 Kilo auf Geflügelfleisch.

Internationaler Handel
Den internationalen Handel führen laut einer FAO-Statistik von 2008 aber andere Länder an. Die USA erzeugen beispielsweise 2,41 Mio. t Schweinefleisch und liegen damit in der Produktion weit vor der EU (1,53 Mio. t). Die größten Geflügelproduzenten mit 20,1 Mio. t pro Jahr sind ebenfalls die USA, gefolgt von China (15,8 Mio. t). Auch Brasilien ist aufgrund der günstigen Produktionsbedingungen (optimale Temperaturen, Soja und Maisanbau, billige Arbeitskräfte) hier stark am Aufholen. Das spiegelt sich auch in der Rindfleischproduktion des Landes wider. Hier belegt Brasilien abermals nach den USA (12 Mio. t) den zweiten Platz. Pro Jahr werden 7,9 Mio. t Rindfleisch produziert. Im Vergleich dazu produziert Frankreich etwa 1,5 Mio. t pro Jahr. EU-weit ist bei der Rindfleischproduktion in den letzten Jahren sogar ein Rückgang zu verbuchen. Die Schaf- und Ziegenzucht wird natürlich von Neuseeland und Australien dominiert. Gemeinsam sind die beiden Länder für 70 % aller Exporte verantwortlich. Die größten Fleischexporteure sind demnach die USA und Brasilien. Größter Fleischproduzent ist aber dank seiner starken Volkswirtschaft China. Deutschland belegt in diesem Ranking immerhin Platz vier und ist damit der größte Fleischproduzent Europas. Ebenfalls wichtige Fleischproduzenten in der EU sind Frankreich, Spanien und Polen, wobei hier deutlich mehr Schweinefleisch als Rindfleisch produziert wird. Schweinefleisch ist demnach nicht nur die häufigste, sondern auch die billigste Fleischsorte.

Weltweit entfallen 40 % der Fleischproduktion auf das Schweinerne, 30 % auf Geflügel, 23 % auf Rindfleisch, 5 % auf Schaf- und Ziegenfleisch und 2 % auf sonstiges Fleisch (LFL 2008).

Quelle: AMA-Fleischsommelier

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