Haussulz

Die im Mund sanft schmelzende Gelatine verleiht dem Inhalt aber auch eine zusätzliche Geschmackskomponente und verbindet die verschiedenartigen Einlage-Materialien zu einem Gesamterlebnis.  

Die Geschichte der Haussulz ist lange und recht geradlinig. Bereits die alten Römer wussten die Methode zur Vereinigung und Konservierung loser Fleischteile zu schätzen. Über die Jahrhunderte fanden sich vor allem die nicht so hochwertigen Teile eines Tieres in der Sulz wieder, etwa Kleinteiliges vom Kopf, von den Füßen oder auch Schwarten und Zungen. Verändert hat sich im Lauf der Zeit vor allem die Herkunft des Gelees. Wurden bei den Römern noch Hirschhorn oder Schwimmblasen vom Fisch ausgekocht, um an die transparente Masse zu kommen, fand man später die stockende Gelatine in den Kalbs- oder Schweinsfüßen selbst – eine praktische Angelegenheit, denn von da an kochte sich die Sulz beinahe selbst.  

Eine weitere Änderung der uns heute bekannten Haussulz gegenüber frühen Varianten ist die Verwendung hochwertigerer Fleischteile, vor allem in den Sulzwurstsorten 1(a,b) und 2. Die einfachste Variante der Sulzwürste – und nicht in dieser Art kodifiziert – ist übrigens die Haxl-Sulz, auch Knöcherlsulz, nur aus gekochten Schweinsfüßen (Haxen) gewonnen. Laut Lebensmittelkodex enthält die Haussulz (Sulzwürste, Sorte 3) mindestens 30 Teile Schweinskopffleisch, Schwarten, eventuell auch Herz oder Zunge und höchstens 50 Teile Gelee. Das lässt Spielraum für eigene Kreativität beim Hersteller. Schinken- und magere Fleischanteile sind häufige Gäste, auch Gemüse und Ei finden immer wieder ihr Bett im glänzenden Aspik. Die Würzung wechselt passend je nach Inhalt - Salz, Pfeffer und Essig sind aber immer dabei.  

Angerichtet wird die Sulz entweder als Tellergericht mit Essig und Öl oder als Scheibchen auf einem Jausenbrot.

 

 

Nährwerte pro 100 g:

KilojouleKilokalorienFettEiweißKohlenhydrate
92022021124
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