Speisen unter Kaiserin Maria Theresia

Beim Großbürgertum, dem Adel und natürlich am Hofe hingegen wurde der Speiseplan von der Mode diktiert, lange Zeit regierte hier Frankreich – bis zu Maria Theresia. Sie war aufgeklärt, herzlich und natürlich, redete wie ihre Landsleute, liebte die heimische Kost und förderte die regionale Kochkunst. So ließ sie eines Tages die zu ihrer Zeit berühmte Köchin Eva Mühlbauer, Wirtin des legendären „Gasthaus zum Wilden Mann“ in der Kärntner Straße zu sich kommen, um mit ihr über die Kochkunst zu plaudern. Maria Theresia war eine bekennende Genießerin und konnte die Freuden eines guten Mahles sehr wohl schätzen, wenngleich sie dabei allzu steife Etikette ablehnte.

So beauftragte die Kaiserin Eva Mühlbauer, ein Dinner für sie zuzubereiten; gekocht wurde im „Wilden Mann“. Die Hoflakaien brachten Geschirr aus dem kaiserlichen Service, auf denen die mehr als 30 köstlichen Kreationen und Gaumenfreuden angerichtet wurden. Maria Theresia war von dem Mahl derart begeistert, dass sie Eva Mühlbauer kaiserlich entlohnte.

Die barocken Tafeln waren mit ihren opulenten Speisen nach wie vor stark von Frankreich beeinflusst und unzählige Gerichte wurden schon zu kleineren Anlässen aufgetragen.

Doch bei all den Schlemmereien hatten es zwei Speisen der Kaiserin ganz besonders angetan und avancierten zu ihren Lieblingsgerichten; es waren diese die nach ihr benannte „Bouillon Maria Theresia“ und die „Gewickelten Krebsgermnudeln“.

Text aus: Sievers 2007

Quelle: DFS

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