Abstammung und Klassifizierung

Nachdem das Haushuhn vor ca. 8.000 Jahren in Asien domestiziert wurde, breitete es sich allmählich auf der ganzen Welt aus. Die frühesten Knochenfunde in Mitteleuropa stammen von der Hallstattkultur aus der frühen Eisenzeit. Eine weite Verbreitung in Europa fanden Hühner aber vor allem durch die Römer, die das Fleisch und die Eier der Tiere als Nahrungsquellen nutzten. 

Klassifizierung
Die Einteilung des Geflügelviehs erfolgt nicht nur nach unterschiedlichen Rassen, die im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte entstanden sind, sondern auch nach dem Geschlecht (siehe oben) sowie dem Alter und dem Gewicht. Bei der Klassifizierung nach dem Geschlecht unterscheidet man zwischen dem Hahn oder Gockel, dem kastrierten Hahn oder auch Kapaun und den Weibchen, die in Österreich meist Hendln, manchmal auch Hennen genannt werden. Jungtiere werden als Küken bezeichnet.

Die Gewichtsklasse ist in den Produktionszweigen der Fleischerzeugung, und letztlich für uns Verbraucher von Bedeutung. Gängig ist die Unterscheidung zwischen Stubenküken, Poularde, Suppenhuhn und Kapaun.

Stubenküken
Unter Stubenküken versteht man sehr jung geschlachtete Hühner, die ein Schlachtkörpergewicht von nur 250 bis 450 g auf die Waage bringen. Früher wurden die jungen Küken in 3 bis 5 Wochen wohlbehütet in der warmen Stube aufgezogen. Heute werden Stubenküken in Mastbetrieben 4 bis 5 Wochen gemästet, bevor sie geschlachtet werden. In Österreich ist der Marktanteil der Jungtiere aber sehr gering.

Poularde
Im Französischen werden Masthühner als „poulet“ bezeichnet, daher kommt auch der Begriff Poularde. Hierbei handelt es sich also um ein schweres Brathuhn, das ein Mindestgewicht von 1.200 g haben muss. Meist liegt das Gewicht dieser Exemplare aber jenseits der 1.400 g-Marke.

Suppenhuhn
Nachdem die meisten Legehennen ihre Pflicht nach 12 bis 15 Monaten des Eier-Produzierens erfüllt haben, werden sie als Suppenhühner vermarktet. Ihr Fleisch hat zu diesem Zeitpunkt bereits einen ausgeprägten Eigengeschmack und ist nicht mehr so zart. Als Einlage für Hühnersuppen ist ihr Fleisch aber ideal. Kochfertig vorbereitet wiegen die Tiere zwischen 1,2 und 2,5 kg. 

Kapaun
Ein Kapaun (Kapphahn) ist ein junger, kastrierter Masthahn, der bratfertig bis zu 3 kg wiegen kann, also ca. doppelt so viel wie eine Poularde. Früher war dieses Schwergewicht ein beliebtes Festtagsgericht, heute sind Kapaune selten und teuer geworden. Nicht zuletzt wegen der mäßig guten Futterverwertung und der langen Mastdauer von 7 bis 8 Monaten. Der Marktanteil des Kapauns ist heute sehr gering.

Quellen: DFS, IGV. Arge Huhn & Co 2010, Red. 2012


Information

TIPP:
Durch Druck auf den Brustkorb lässt sich das ungefähre Alter von Hühnern feststellen: Während junge Artgenossen ein biegsames Brustbein haben, ist es bei Suppenhühnern verknöchert.

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